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Martin v. Reinersdorff

Martin v. Reinersdorff

Interview mit der Berliner Morgenpost

Sie stehen vor einer beruflichen Herausforderung? Sie wollen Ihre Stärken bewusst einsetzen? Ihr volles Potenzial ausschöpfen und neue Perspektiven entdecken?

Als Business-Coach begleitet Sie Martin von Reinersdorff durch ein sinnvolles Berufs- und Arbeitsleben. Für ihn ist Coaching eine hoch individuelle und intensive Form der Beratung. „Aus meiner langjährigen Erfahrung in Managementfunktionen weiß ich um die Herausforderungen im Führungsalltag. Ich eröffne den Raum und die Zeit für die relevanten Fragen“, sagt der Wahlberliner, der sich auf Executive Coaching spezialisiert hat.

 

Berliner Morgenpost: Herr von Reinersdorff, mit welchen Anliegen kommen Klienten häufig zu Ihnen? Wie definieren Sie Ihre Zielgruppe?

Martin von Reinersdorff: Zu mir kommen Menschen mit Führungsverantwortung aus Unternehmen und Organisationen. Es sind Führungskräfte, die für sich und die Menschen in ihrem Verantwortungsbereich eine individuelle Begleitung suchen. Das kann ein Executive Coaching für eine Einzelperson sein, die Moderation einer Strategietagung oder eine Konfliktmoderation in einem Team.

 

Berliner Morgenpost: Welche Methoden nutzen Sie häufig im Business-Coaching?

Martin von Reinersdorff: Ich arbeite sehr häufig mit Methoden aus der Biografiearbeit. Das hängt damit zusammen, dass meine Klienten mitten in ihrer beruflichen Karriere stehen, also schon zehn bis 15 Jahre im Management tätig sind. Dann stehen oft folgende Fragen im Mittelpunkt: „War es das jetzt?“, „Was kommt als nächstes?“ oder „Mehr vom Gleichen oder doch noch mal was ganz anderes?“ In der sogenannten Lebensmitte stellen sich diese Fragen intensiver als vorher und der nächste berufliche Schritt will gut überlegt sein. Wer will schon leichtfertig etwas aufgeben für eine ungewisse Zukunft? Die neue berufliche Herausforderung soll sich stimmig anfühlen und im Idealfall sinnstiftend sein.

 

Berliner Morgenpost: Wo liegen Möglichkeiten und Grenzen eines Business-Coachings?

Martin von Reinersdorff: Meine Klienten in der Mitte ihrer beruflichen Karriere haben eine sehr gute Einschätzung ihrer eigenen Kompetenzen. Was mitunter fehlt, ist der Blick auf die eigene Biografie: „Wie bin ich zu dem Menschen geworden, der ich heute bin?“ Der Blick auf die eigene Biografie kann hilfreiche Hinweise geben für den nächsten Karriereschritt. Aus der Rückschau wird der Blick klarer für die Zukunft.

Elementar ist die Abgrenzung zu therapeutischer Begleitung. Wenn ich im Auftragsklärungsgespräch den Eindruck bekomme, dass therapeutische Unterstützung notwendig ist, dann lehne ich das Mandat ab.

 

Berliner Morgenpost: Wie gelingt Führungskräften, den Mitarbeitern während der Homeoffice-Zeit zwangsläufig mehr Eigenständigkeit zu geben und dennoch die Führungsrolle nicht aus der Hand gleiten zu lassen?

Martin von Reinersdorff: Die beiden wichtigsten Punkte sind virtuelle Kommunikation und Vertrauen. Bei virtueller Kommunikation kann es hilfreich sein, einen Meeting-Wochenplan zu etablieren, ebenso feste Zeiten für gegenseitige Erreichbarkeit (zum Beispiel für Vieraugengespräche) und – ganz wichtig – festen Zeiten ohne Meetings einzuplanen. Beim Vertrauen geht es darum, die Mitarbeiter:innen in Ruhe ihre Arbeiten erledigen zu lassen. Begleitend dazu sollten Führungskräfte präsent sein, also virtuell erreichbar sein und das Gefühl aushalten, nicht alles im Blick zu haben. 

 

Berliner Morgenpost: Welche Rahmenbedingungen muss ich beim Homeoffice beachten?

Martin von Reinersdorff: Es ist hilfreich, sich die verschiedenen Einflussfaktoren bei flexibler Arbeit bewusst zu machen: Um welche Tätigkeiten geht es? Wie ist meine individuelle Arbeitsweise? Und wie ist der Ort der Arbeit gestaltet?

 

Berliner Morgenpost: Wie gestalte ich Homeoffice für mich so, dass ich es für mich gut nutzen kann?

Martin von Reinersdorff: Indem ich mich zuerst frage, welche Tätigkeiten ich in welchem Setting erledigen kann. Es gibt welche, für die es sinnvoll ist, ins Office zu gehen und andererseits gibt es Tätigkeiten – mehr als wir denken –, die ich gut an anderen Orten erledigen kann. Zweitens sollte jede und jeder sich selbst einschätzen, welche Arbeitsweise zu einem passt – bis hin zur Frage der Motivation: Bin ich eher intrinsisch oder eher extrinsisch motiviert? Zuletzt die ganz banale Frage: Habe ich zu Hause überhaupt die entsprechenden Arbeitsbedingungen? Einen ruhigen Arbeitsplatz? Schreibtisch und einen ordentlichen Bürostuhl?

 

Berliner Morgenpost: Wie geht es mit meiner beruflichen Entwicklung/Karriere nach Corona weiter?

Martin von Reinersdorff: Diese Frage stellen sich Menschen verstärkt seit dem vergangenen Jahr. Jedenfalls registriere ich in meiner Coachingpraxis einen gestiegenen Beratungsbedarf. Klienten kommen zu mir mit einem Impuls zur beruflichen Veränderung. Die letzten 14 Monate haben ihnen gezeigt, dass sie ihre aktuelle Tätigkeit nicht mehr zufrieden macht. Und das Interessante: Der Veränderungsimpuls ist nicht neu. Ganz im Gegenteil – er schlummert schon einige Jahre. Nur jetzt während der Pandemie bricht er sich Bahn. Und in diesen Momenten geht es um Selbsterkenntnis. Schon über dem Tempel von Delphi stand: „Erkenne Dich selbst.“ Hilfreich sind Fragen: Wofür ist jetzt die Zeit? Wofür ist es schon zu spät? Was will ich in Zukunft tun?

 

Berliner Morgenpost: Wie kann ich eine neue berufliche Entwicklung für mich gestalten?

Martin von Reinersdorff: In meinen Executive Coaching thematisiere ich ein Grundbedürfnis von uns Menschen nach einer kohärenten Erzählung unseres Lebens. Um diese Geschichte zu erzählen, muss ich meine Vergangenheit bewerten und dies immer wieder von Neuem. In der Bewertung finde ich bestenfalls eine Begründung für meine eigene Vergangenheit. Und daraus wächst eine Legitimation für eine neue (berufliche) Zukunft. So gelingt in der gemeinsamen Arbeit eine Kontinuität zwischen der Vergangenheit und der Zukunft.

 

Berliner Morgenpost: Wie und in welcher Form kann ich mir Unterstützung holen?

Martin von Reinersdorff: Soweit es um berufliche Weiterentwicklung geht ist die zuständige Führungskraft immer die erste Ansprechpartner:in. Im Dialog kann gemeinsam nach individuellen Unterstützungen Ausschau gehalten werden. Das kann dann zum Beispiel ein Executive Coaching sein oder aber auch ein Seminarangebot oder eine andere Form der Weiterqualifizierung. Unabhängig davon kann ich mich natürlich auch selbst umschauen, Freunde und Bekannte fragen, ob jemand gute Erfahrungen mit Coaches gemacht hat.

 

Quelle:
Berliner Morgenpost

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